Arthur Schopenhauer deutscher Philosoph Geboren 22.2.1788 in Danzig Gestorben 21.9.1860 in Frankfurt am Main |
116 Zitate
„Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße Ehrlichkeit: Bei großen Talenten ist sie Heuchelei.”
Parerga 2, Aphorismen 26
„Einsamkeit ist das Los aller hervorragenden Geister.”
„Heiraten bedeutet, seine Rechte halbieren und seine Pflichten verdoppeln.”
„Höflichkeit ist, wie die Rechenpfennige, eine offenkundig falsche Münze. Mit einer solchen sparsam zu sein beweist Unwissen, hingegen Freigebigkeit mit ihr Verstand.”
„Religionen sind Kinder der Unwissenheit, die ihre Mutter nicht lange überleben.”
„Schönheit ist ein offener Empfehlungsbrief, der die Herzen im voraus für uns gewinnt.”
„All unser Übel kommt daher, dass wir nicht allein sein können.”
Aphorismen zur Lebensweisheit Kap. 5: Paränesen und Maximen B. 9
„Alle Wahrheiten erscheinen bei ihrem ersten Auftreten paradox.”
„Aller Eigensinn beruht darauf, dass der Wille sich an die Stelle der Erkenntnis gedrängt hat.”
„Als Zweck unseres Daseins ist in der Tat nichts anderes anzugeben, als die Erkenntnis, dass wir besser nicht da wären.”
„Als die Natur das Menschengeschlecht in zwei Hälften spaltete, hat sie den Schnitt nicht gerade durch die Mitte geführt.”
„Auch das Zufällige ist nur ein auf entfernterem Wege herangekommenes Notwendiges .”
„Beklagte man einst die Schuld der Welt, so sieht man heute mit Grauen auf die Schulden der Welt.”
„Besonders überwiegt die Gesundheit alle äußeren Güter so sehr, dass wahrlich ein gesunder Bettler glücklicher ist als ein kranker König.”
„Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen.”
„Das Affektieren irgendeiner Eigenschaft , das Sich-Brüsten damit, ist ein Selbstgeständnis, dass man sie nicht hat.”
Parerga und Paralip. 1. Band: Aphorismen zur Lebensweisheit, Kap. 5: Paränesen und Maximen
„Das Alter hat die Heiterkeit dessen, der seine Fesseln los ist und sich nun frei bewegt.
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„Das Festhalten und Befolgen der Grundsätze , den ihnen entgegenwirkenden Motiven zum Trotz, ist Selbstbeherrschung.”
„Das macht die gewöhnlichen Leute so gesellig und akkomodant: Es wird ihnen nämlich leichter, andere zu ertragen als sich selbst.”
„Das Publikum ist so einfältig, lieber das Neue als das Gute zu lesen.”
„Dass uns der Anblick der Tiere so ergötzt, beruht hauptsächlich darauf, dass es uns freut, unser eigenes Wesen so vereinfacht vor uns zu sehen.”
„Den Ruhm kann man den Winterbirnen vergleichen, die im Sommer wachsen, aber im Winter genossen werden.”
„Der Arzt sieht den Menschen in seiner ganzen Schwäche, der Advokat in seiner ganzen Schlechtigkeit und der Priester in seiner ganzen Dummheit.”
Parerga und Paralipomena, 2. Band Kapitel 26: Psychologische Bemerkungen § 357
„Der Neid der Menschen zeigt an, wie unglücklich sie sich fühlen, und ihre beständige Aufmerksamkeit auf fremdes Tun und Lassen, wie sehr sie sich langweilen.”
„Der Reichtum gleicht dem Seewasser: Je mehr man davon trinkt, desto durstiger wird man.”
„Der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr.”
„Der Wahrheit ist allezeit nur ein kurzes Siegesfest beschieden zwischen den beiden langen Zeiträumen, wo sie als paradox und als trivial gering geschätzt wird.”
„Der Arzt sieht den Menschen in seiner ganzen Schwäche;
der Advokat in seiner ganzen Schlechtigkeit;
der Priester in seiner ganzenDummheit .”
der Advokat in seiner ganzen Schlechtigkeit;
der Priester in seiner ganzen
Parerga und Paralipomena, Psychologische Bemerkungen § 357
„Der Beweis ist der einzige Weg, um anderen Wahrheiten begreiflich zu machen, welche sie unmittelbar nicht einsehen können.”
„Der Tor läuft den Genüssen des Lebens nach und fühlt sich betrogen. Der Weise vermeidet die Übel.”
„Der vollkommene Weltmann wäre der, der nie aus Unschlüssigkeit stockte und nie in Übereilung geriete.”
„Der wahre, tiefe Friede des Herzens und die vollkommene Gemütsruhe sind allein in der Einsamkeit zu finden.”
„Die Dame ist ein Wesen, das gar nicht existieren sollte. Statt ihrer sollte es Hausfrauen geben und Mädchen, die es zu werden hoffen.”
„Die Dummen sind meistens boshaft, und zwar aus eben dem Grunde, warum die Hässlichen und Ungestalteten es sind.”
„Die Ehre ist das äußere Gewissen und das Gewissen ist die innere Ehre.”
„Die Frauen geben wenig auf ein schönes Gesicht; was sie
verführt, ist Kraft und Mut. Intellektuelle Eigenschaften üben
keinen unmittelbaren Einfluss auf sie. Dummheit ist durchaus
kein Hindernis in der Erlangung der Weibergunst.”
verführt, ist Kraft und Mut. Intellektuelle Eigenschaften üben
keinen unmittelbaren Einfluss auf sie. Dummheit ist durchaus
kein Hindernis in der Erlangung der Weibergunst.”
„Die Freunde nennen sich aufrichtig, Feinde sind es.”
„Die Gemeinheit ist ein Leim, der die Menschen zusammenkleistert. Wem es daran gebricht, der fällt ab.”
„Die Religionen sind wie Leuchtwürmer: sie bedürfen der Dunkelheit, um zu leuchten.”
„Die Wilden fressen einander
und die Zahmen betrügen einander.”
und die Zahmen betrügen einander.”
„Die Absicht redet unter der Maske der Einsicht .”
„Die Ehre ist, objektiv, die Meinung anderer von unserem Wert und, subjektiv, unsere Furcht vor dieser Meinung.”
„Die erste, ja für sich allein beinahe schon ausreichende Regel des guten Stils ist, dass man etwas zu sagen habe.”
„Die ersten 40 Jahre unseres Lebens liefern den Text, die folgenden 30 den Kommentar dazu.”
„Die Ferne, welche dem Auge die Gegenstände verkleinert, vergrößert sie den Gedanken .”
„Die Heiterkeit und der Lebensmut unserer Jugend beruht zum Teil darauf, dass wir, bergauf gehend, den Tod nicht sehen, weil er am Fuß der anderen Seite des Berges liegt.”
„Die Liebe zur Einsamkeit kann nicht als ursprünglicher Hang da sein, sondern erst infolge der Erfahrung und des Nachdenkens entstehen.”
„Die Motive bestimmen nicht den Charakter des Menschen, sondern nur die Erscheinung dieses Charakters, also die Taten.”
„Die Religion ist eine Krücke für schlechte Staatsverfassungen.”
Parerga und Paralipomena II, 22
„Die Religonen sind wie die Leuchtwürmer: Sie bedürfen der Dunkelheit um zu leuchten.”
Parerga und Paralipomena II, 20
„Die starke Wirkung des Beispiels beruht auf dem Mangel an eigenem Urteil und dem Nachahmungstrieb.”
„Durch viele Zitate vermehrt man seinen Anspruch auf Gelehrsamkeit, vermindert den auf Originalität, und was ist Gelehrsamkeit gegen Originalität? Man soll Zitate also nur gebrauchen, wo man fremder Autorität wirklich bedarf.”
„Ein angeknurrter Hund knrurrt wieder; ein geschmeichelter schmeichelt zurück.”
„Ein eigentümlicher Fehler der Deutschen ist, dass sie, was vor ihren Füßen liegt, in den Wolken suchen.”
„Ein ewig heiterer Gesichtsausdruck ermüdet uns auf die Dauer weit mehr als ein ständiges Stirnrunzeln.”
„Ein wichtiger Punkt der Lebensweisheit besteht in dem richtigen Verhältnis, in welchem wir unsere Aufmerksamkeit teils der Gegenwart, teils der Zukunft widmen, damit nicht die eine uns die andere verderbe. Viele leben zu sehr in der Gegenwart: die Leichtsinnigen; andere zu sehr in der Zukunft: die Ängstlichen und Besorglichen.”
Aphorismen zur Lebensweisheit V, 5
„Einige Menschen können jedes Gut verachten, sobald sie es nicht haben, andere aber nur, wenn sie es haben. Letztere sind unglücklicher und edler.”
„Entfernung und lange Abwesenheit tun jeder Freundschaft Eintrag.”
„Es gibt Kamele mit einem Höcker und welche mit zweien. Aber die größten haben gar keinen.”
„Es gibt eigentlich gar keinen Genuss anders als im Gebrauch und Gefühl der eigenen Kräfte, und der größte Schmerz ist wahrgenommener Mangel an Kräften, wo man ihrer bedarf.”
„Es ist nicht genug, dass man verstehe, der Natur Daumenschrauben anzulegen: Man muss sie auch verstehen können, wenn sie aussagt.”
Parerga und Paralipomena II, 6
„Es ist schwierig stillzuhalten, wenn man nichts zu tun hat.”
„Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.”
„Für das praktische Leben ist das Genie so brauchbar wie ein Stern-Teleskop im Theater.”
„Ganz er selbst sein darf jeder nur, solange er allein ist. Wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit; denn nur, wann man allein ist, ist man frei!”
„Gegen den Pantheismus habe ich hauptsächlich nur dieses, dass er nichts besagt. Die Welt Gott nennen heißt nicht sie erklären, sondern nur die Sprache mit einem überflüssigen Synonym des Wortes Welt bereichern.”
Parerga und Paralipomena II, 5 § 69
„Glauben und Wissen verhalten sich wie die zwei Schalen einer Waage: In dem Maße, als die eine steigt, sinkt die andere.”
Aphorismen zur Lebensweisheit
„Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag wohl nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens .”
„Ich weiß kein schöneres Gebet als das, womit die altindischen Schauspiele schließen: Mögen alle lebenden Wesen von Schmerzen frei bleiben.”
„Im Alter gibt es keinen schöneren Trost, als dass man die ganze Kraft seiner Jugend Werken einverleibt hat, die nicht mitaltern.”
Parerga und Paralipomena 1. Bd.: Aphorismen zur Lebensweisheit Kap. 4: Von dem, was einer vorstellt
„Im Alter versteht man besser, die Unglücksfälle zu verhüten, in der Jugend, sie zu ertragen.”
Parerga und Paralipomena 1. Bd.: Aphorismen zur Lebensweisheit Kap. 6: Vom Unterschiede der Lebensalter (Fußnote)
„In der Jugend herrscht die Anschauung, im Alter das Denken vor. Daher ist jene die Zeit für Poesie, dieses mehr für Philosophie.”
„Je mehr der Mensch Ernstes fähig ist, desto mehr kann er lachen .”
„Jede Nation spottet über die anderen, und alle haben recht. ”
„Jedes Kind ist gewissermaßen ein Genie und jedes Genie gewissermaßen ein Kind.”
„Jedes überflüssige Wort wirkt seinem Zweck gerade entgegen.”
„Jedoch ist Neid zu empfinden menschlich, Schadenfreude zu genießen teuflisch.”
„Kein Geld ist vorteilhafter angelegt als jenes, um welches wir uns haben prellen lassen: denn wir haben dafür unmittelbar Klugheit eingehandelt.”
„Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit.”
„Man lernt nur dann und wann etwas, aber man vergisst den ganzen Tag.”
„Man muss denken wie die wenigsten und reden wie die meisten.”
„Mancher Kaufmann betrügt ohne Skrupel ; aber stehlen würde er schlechterdings nicht.”
„Meist belehrt uns erst der Verlust über den Wert der Dinge.”
„Menschen, deren Lachen stets affektiert ist und gezwungen, sind intellektuell und moralisch von leichtem Gehalte.”
„Mir ist unter den Menschen fast immer,
wie demJesus von Nazareth war,
als er die Jünger aufrief, die immer alle schliefen.”
wie dem
als er die Jünger aufrief, die immer alle schliefen.”
„Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.”
„Nichts ist schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.”
„Orden sind Wechselbriefe, gezogen auf die öffentliche Meinung. Ihr Wert beruht auf dem Kredit des Ausstellers.”
„So eng auch Freundschaft , Liebe und Ehe Menschen verbinden: Ganz ehrlich meint jeder es am Ende doch nur mit sich selbst und höchstens noch mit seinem Kinde.”
„So unempfänglich und gleichgültig die Leute gegen allgemeine Wahrheiten sind, so erpicht sind sie auf individuelle.”
„Sogar sagt das Gesicht eines Menschen in der Regel mehr und interessanteres als sein Mund: denn es ist ein Kompendium dessen, was dieser je sagen wird.”
„Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen und gelten zu lassen, muss man eigenen haben.”
„Um nicht sehr unglücklich zu werden, ist das sicherste Mittel, dass man nicht verlange, sehr glücklich zu sein.”
„Vergeben und vergessen heißt kostbare Erfahrungen zum Fenster hinauswerfen.”
„Vermöge seiner Bildung sagt der Mensch nicht, was er denkt, sondern was andere gedacht haben und was er gelernt hat.”
„Viel zu viel Wert auf die Meinung anderer zu legen ist ein allgemein herrschender Irrwahn.”
„Vielmehr ist ganz gewiss, dass jeder Vorwurf nur in dem Maße, als er trifft, verletzen kann.”
„Vorhandenes Vermögen soll man betrachten als eine Schutzmauer gegen die vielen möglichen Übel und Unfälle, nicht als eine Erlaubnis oder gar Verpflichtung, die Plaisiers der Welt heranzuschaffen.”
„Was aber die Leute gemeiniglich das Schicksal nennen, sind meistens nur ihre eigenen dummen Streiche.”
„Was dein Feind nicht wissen soll, das sage deinem Freunde nicht.”
„Was dem Herzen widerstrebt, lässt der Kopf nicht ein.”
„Was die Geschichte erzählt, ist in der Tat nur der lange, schwere und verworrene Traum der Menschheit.”
„Weil sie nämlich keine Gedanken auszutauschen haben, tauschen sie Karten aus und suchen einander Gulden abzunehmen. Oh, klägliches Geschlecht!”
„Wenn ein Gott diese Welt gemacht hat, so möchte ich nicht der Gott sein. Ihr Jammer würde mir das Herz zerreissen.”
Neue Paralipomena, Über Religion
„Wenn nicht jeder ein so ganz übertriebenes Interesse an sich selbst nähme, so wäre das Leben so uninteressant, dass keiner es darin aushielte.”
„Wer sich nicht mit der Löwenhaut bekleiden kann, der nehme den Fuchspelz.”
„Wie Fackeln und Feuerwerk vor der Sonne blass und unscheinbar werden, so wird sowohl Schönheit als Geist, ja Genie, überstrahlt von der Güte des Herzens .”
„Wir betrügen und schmeicheln niemanden durch so feine Kunstgriffe als uns selbst.”
„Wir fühlen den Schmerz , aber nicht die Schmerzlosigkeit; die Sorge, aber nicht die Sorglosigkeit; die Furcht, aber nicht die Sicherheit.”
„Wohin Denken ohne Experimentieren führt, das hat uns das Mittelalter gezeigt. Dieses Jahrhundert aber lässt uns sehen, wohin Experimentieren ohne Denken führt.”
„Woran sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke der Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann?”
Parerga und Paralipomena II, 8
„Überhaupt ist es geratener, seinen Verstand durch das, was man verschweigt, an den Tag zu legen, als durch das, was man sagt.”
„Überhaupt wirkt das Beispiel als ein Beförderungsmittel der guten und schlechten Eigenschaften . Aber es schafft sie nicht.”
„Zu Pflegerinnen und Erzieherinnen unserer ersten Kindheit eignen sich die Weiber gerade dadurch, dass sie selbst kindisch, läppisch und kurzsichtig, mit einem Worte, zeitlebens große Kinder sind: Eine Art Mittelstufe zwischen dem Kinde und dem Manne, als welcher der eigentliche Mensch ist.”
Parerga und Paralipomena II, Über die Weiber
„Zwischen dem Genie und dem Wahnsinnigen ist die Ähnlichkeit, dass sie in einer andern Welt leben als der für alle vorhandenen.”
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