Jean Paul deutscher Schriftsteller Geboren 21.3.1763 in Wunsiedel Gestorben 14.11.1825 in Bayreuth |
106 Zitate
„Armut ist die einzige Last, die schwerer wird, je mehr Geliebte daran tragen.”
Siebenkäs 3. Bändchen 10. Kapitel
„Essen nimmt, Trinken gibt Enthusiasmus.”
„Freiheit ist ein Gut, dessen Daein weniger Vergnügen bereitet als seine Abwesenheit Schmerzen.”
„Humor ist überwundenes Leiden an der Welt.”
„Höflichkeit ist der Widerschein der Sittlichkeit.”
„Kinder und Uhren dürfen nicht beständig aufgezogen werden. Man muss sie auch gehen lassen.”
„Not ist die Mutter der Künste, aber auch die Großmutter der Laster.”
„Staatsschiffe , welche die Segel verloren, haben darum noch nicht die Anker eingebüßt.”
„Weiber lächeln, wenn sie grüßen.”
„Zufriedene Menschen sind die ordentlichsten.”
„Am Throne gibt es fast für niemanden Geheimnisse als für den, der darauf sitzt.”
„Am wenigsten stützt Religion und Sittlichkeit auf Gründe; eben die Menge der Pfeiler verfinstert und verengt die Kirche.”
„An Weibern ist alles Herz, sogar der Kopf.”
„Das Alter ist nicht trübe, weil darin unsere Freuden, sondern weil unsere Hoffnungen aufhören.”
Titan 2
„Das Gebet macht rein; es ist eine Selbstpredigt.”
„Das Leben besteht nicht aus siebzig Jahren, sondern die siebzig Jahre bestehen aus einem fortwehenden Leben, und man hat allemal gelebt und genug gelebt, man sterbe, wann man will.”
„Das Alter der Weiber ist trüber und einsamer als das der Männer.”
„Das große unzerstörbare Wunder ist der Menschenglaube an Wunder.”
„Das häusliche Glück ist darum das edelste,
weil wir es ununterbrochen genießen können.
Geräuschvolles Vergnügen ist nur ein fremder Gast.”
weil wir es ununterbrochen genießen können.
Geräuschvolles Vergnügen ist nur ein fremder Gast.”
„Der Aberglaube ist das ungeheure, fast hilflose Gefühl, womit der stille Geist gleichsam in der wilden Riesenmühle des Weltalls betäubt steht und einsam.”
Vorschule der Ästhetik
„Der Besitz macht uns nicht halb so glücklich, wie uns der Verlust unglücklich macht.”
„Der Hauptfehler des Menschen bleibt, dass er so viele kleine hat.”
„Der Schlaf hat eine Grazie zur Frau. Wie das Sterben streicht der Schlaf die großen Züge der Leidenschaft mildernd aus.”
„Der elterliche Atem soll nur die Zweige zum Fruchtstäuben bewegen, aber nicht den Stamm beugen und krümmen.”
„Der Furchtsame erschrickt vor der Gefahr, der Feige in ihr, der Mutige nach ihr.”
„Der größte Hass ist wie die größte Tugend und die schlimmsten Hunde: still.”
„Der Mensch ist nie so schön , als wenn er um Verzeihung bittet oder selbst verzeiht.”
„Der Mensch muss der Leidenschaften zugleich fähig und mächtig sein.”
„Der Mensch und die Gurken taugen nichts, sobald sie reif sind.”
„Der rechte Unglaube bezieht sich auf keine einzelnen Sätze und Gegensätze, sondern auf die Erblindung gegen das Ganze.”
„Der rechte Unglaube bezieht sich auf keine einzelnen Sätze und Gegensätze, sondern auf die Erblindung gegen das Ganze.”
Levana
„Der schönste, reichste, beste und wahrste Roman, den ich je gelesen habe, ist die Geschichte .”
„Die Armut und die Hoffnung sind Mutter und Tochter. Indem man sich mit der Tochter unterhält, vergisst man die andere.”
Aphorismen (ungedruckter Nachlass)
„Die Leiden sind wie Gewitterwolken: in der Ferne sehen sie schwarz aus, über uns grau.”
„Die Macht kann nicht milde genug aussehen.”
„Die Zeit ist ein Augenblick. Unser Erdendasein wie unser Erdengang ist nur ein Fall durch Augenblicke.”
„Die Erinnerung ist das einzige Paradies , aus dem wir nicht vertrieben werden können.”
Impromptus, welche ich künftig in Stammbücher schreiben werde
„Die Heiterkeit ist ein wiederkehrendes lichtes Gestirn, ein Zustand, der sich, ungleich dem Genusse , durch die Dauer nicht abnützt, sondern wiedergebiert.”
„Die höchste Krone des Helden ist die Besonnenheit mitten in Stürmen der Gegenwart .”
Dämmerungen (1809)
„Die Menschen schieben ihren letzten Willen gern solange hinaus wie ihren bessern.”
„Die Menschen verraten ihre Absichten nie leichter
und stärker, als wenn sie sie verfehlen.”
und stärker, als wenn sie sie verfehlen.”
„Die Mütter geben unserem Geiste Wärme und die Väter Licht.”
„Die Predigten sind Kehrbesen, die den Unrat von acht Tagen aus den Herzen der Zuhörer herausfegen.”
„Die Probe eines Genusses ist seine Erinnerung.”
„Die schlimmsten Fehler werden gemacht in der Absicht, einen begangenen Fehler wieder gutzumachen.”
„Die Zeit ist die Larve der Ewigkeit .”
„Ein guter Arzt rettet, wenn nicht immer von der Krankheit , so doch von einem schlechten Arzte.”
„Ein Mann hat zwei Ich, eine Frau nur eines und bedarf des fremden, um ihres zu sehen.”
„Ein verdrüßlicher Gott wäre ein Widerspruch, und das Seligsein ist um eine Ewigkeit älter als das Verdammtsein.”
„Eine Frau oder Geliebte lernt man in einer Stunde mit einer dritten Person besser kennen als mit sich in zwanzig.”
„Eine Religion nach der andern löscht aus, aber der religiöse Sinn, der sie alle schuf, kann der Menschheit nie getötet werden.”
Levana
„Einer Liebhaberin wird die Treue viel leichter als einer Gattin.”
„Er heiratete sie, weil er sie liebte. Sie liebte ihn, weil er sie heiratete.”
„Es gab viele Religionen , aber nur ein Sittengesetz.”
„Fern von Menschen wachsen Grundsätze, unter ihnen Handlungen .”
„Gegen das Fehlschlagen eines Planes gibt es keinen besseren Trost , als einen neuen Plan zu machen.”
„Großes Glück ist die Feuerprobe des Menschen, großes Unglück nur die Wasserprobe.”
„Humor ist auch eine Erhebung gegen den Himmel . Nur geht man wie der Vogel Merops mit dem Hintern zuerst.”
„Ich lese nichts lieber als Bücher von wenigen Seiten. Sprachkürze gibt Denkweite.”
„Ich möchte noch heute den Totenschädel des Mannes streicheln, der die Ferien erfunden hat.”
„Im Leben ist's wie am Himmel : Eben dadurch, dass Sternbilder auf der einen Seite sinken, müssen neue auf der anderen herauf.”
„In der Kinderwelt steht die ganze Nachwelt vor uns, in die wir wie Moses ins gelobte Land nur schauen, nicht kommen.”
„In nichts offenbart sich die herzlose Maschinenhaftigkeit mehr als in der Dürre ihrer Feste.”
„In phantasiereichen Menschen liegen, wie in heißen Ländern oder auf Bergen , alle Extreme enger aneinander.”
„Je mehr Schwäche, je mehr Lüge . Die Kraft geht gerade.”
„Jedem Jahrhundert sendet der Unendliche einen bösen Genius zu, der es versuche.”
Quintus Fixlein
„Jedes Genie aber ist in seiner Sprache, jedes Herz in seiner Religion allmächtig.”
„Jedes Ich zerteilt sich nämlich in einen Lehrer und dessen Schüler oder zerspällt sich in den Lehrstuhl und in die Schulbank.”
„Keine Frau kann zu gleicher Zeit ihr Kind und die vier Weltteile lieben. Aber der Mann kann es.”
„Mache dich nur ruhig, dann hast du wenig Mühe, dich auch tugendhaft zu machen.”
„Man gibt seine Kinder auf die Schule , dass sie still werden – auf die Hochschule, dass sie laut werden.”
„Man kann jemanden bis zum Verstummen widerlegen, ohne ihn doch zu überzeugen. Das Gefühl überlebt die Einsicht wie der Schmerz die Trostgründe.”
„Man nützt und versteht nur solche Lebensregeln , von denen man die Erfahrungen, worauf sie ruhen, so durchgemacht, dass man die Regeln hätte selber geben können.”
„Man steigt den grünen Berg des Lebens hinauf, um oben auf dem Eisberge zu sterben.”
„Mit bloßen Reizen , leiblichen und geistigen, in der Ehe zu fesseln hoffen, ohne das Herz und ohne die Vernunft, welche allein anknüpfen und festhalten, heißt eine Blumenkette oder einen Blumenkranz aus bloßen Blumen ohne ihren Stängel machen zu wollen.”
„Mit einer Kindheit voller Liebe aber kann man ein halbes Leben hindurch für die kalte Welt aushalten.”
„Mädchen und Gold sind desto weicher, je reiner sie sind.”
„Nicht das Zeitliche, sondern das Ewige bestimmt die Würde des Menschen.”
„Nicht der äußere Mensch, sondern der innere hat Spiegel nötig. Man kann sich nicht anders sehen als im Auge eines fremden Sehers.”
„Nicht unser Hirn, sondern unser Herz denkt den größten Gedanken. Unser Herz aber oder unsere Seele oder der Kern unserer Persönlichkeit ist ein Funke aus dem Lebenslichtmeer Gottes .”
„Nichts ist gefährlicher , als zwei Menschen auszusöhnen. Sie zu entzweien, ist viel sicherer und leichter.”
„Niemand wird in der Welt leichter betrogen – nicht einmal die Weiber und die Fürsten – als das Gewissen .”
„Nirgends strapaziert sich der Mensch mehr als bei der Jagd nach Erholung .”
„Nur bei Tieren kann ich sicher rechnen,
dass sie desto besser gegen mich sind, je besser ich gegen sie bin.”
dass sie desto besser gegen mich sind, je besser ich gegen sie bin.”
„Nur mit Worten erobert das Kind gegen die Außenwelt eine innere Welt, auf der es die äußere in Bewegung setzen kann.”
„Nur Reisen ist Leben , wie umgekehrt das Leben Reisen ist.”
„Nur um den Einsamen schleichen Gespenster.”
„Nur wer irgendein Ideal, das er ins Leben ziehen will, in seinem Innern hegt und nährt, ist verwahrt gegen die Gifte und Schmerzen der Zeit.”
„Oh, der arme Mensch steht allemal mit zugebundenen Augen vor deinem scharfen Schwerte, unbegreifliches Schicksal !”
„Ohne Lächeln kommt der Mensch, ohne Lächeln geht er. Drei fliegende Minuten lang war er froh.”
„Schaffet die vielen Tränen der Kinder ab! Langes Regnen ist den Blüten schädlich.”
„Selig ist der, dem Gott eine große Idee beschert, für die er allein lebt und handelt, die er höher achtet als seine Freuden!”
„Stets zwischen zwei Disteln reift die Ananas. Aber stets zwischen Ananassen reift unsere stechende Gegenwart, zwischen der Erinnerung und der Hoffnung .”
Aphorismen
„Unter der Tonkunst schwillt das Meer unseres Herzens auf wie unter dem Mond die Flut.”
„Verzage nur nicht, wenn du einmal fehlest; und deine ganze Reue sei eine schönere Tat .”
„Was für die Zeit erzogen wird, das wird schlechter als die Zeit.”
„Wenn jemand bescheiden bleibt, nicht beim Lobe, sondern beim Tadel, dann ist er's.”
Hesperus (1795)
„Wenn man beim Stiche der Biene oder des Schicksals nicht stille hält, so reißet der Stachel ab und bleibt zurück.”
„Wer den kleinsten Teil seines Geheimnisses hingibt, hat den anderen nicht mehr in der Gewalt.”
„Wer nicht zuweilen zuviel und zu weich empfindet , der empfindet gewiss immer zuwenig.”
„Wer verrät, er verwahre ein Geheimnis , hat schon dessen eine Hälfte ausgeliefert. Die zweite wird er nicht lange behalten.”
„Wie eine Sonne geht das Herz durch die blassen Gedanken und löschet auf der Bahn ein Sternbild nach dem andern aus.”
„Wir finden Gott zweimal, einmal in, einmal außer uns: in uns als Auge, außer uns als Licht.”
„Wo Religion ist, werden Menschen geliebt und Tiere und das All. Jedes Leben ist ja ein beweglicher Tempel des Unendlichen.”
„Zwei Dinge vergisst ein Mädchen am leichtesten: Erstlich wie sie aussieht, daher die Spiegel erfunden wurden, und zweitens, worin sich "das" von "dass" unterscheidet.”
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