Franz Grillparzer österreichischer Schriftsteller Geboren 15.1.1791 in Wien Gestorben 21.1.1872 in Wien |
49 Zitate
„"Was man in der Jugend wünscht, hat man im Alter genug",
so sagen die Reichbegabten mit Fug;
wir aber, minderen Pfundes Verwalter,
was wir jung hatten, wünschen wir im Alter.”
so sagen die Reichbegabten mit Fug;
wir aber, minderen Pfundes Verwalter,
was wir jung hatten, wünschen wir im Alter.”
„Religiosität ist die Weingärung des sich bildenden und die faule Gärung des sich zersetzenden Geistes.”
Aphorismen 1835
„Rosen willst du brechen und drückst dafür die Dornen in die Brust!”
„Auf die Hände küsst die Achtung,
Freundschaft auf die offene Stirn,
auf die Wange Wohlgefallen,
selige Liebe auf den Mund.
Aufs geschlossene Aug' die Sehnsucht,
in die hohle Hand Verlangen,
Arm und Nacken die Begierde,
überall sonst hin Raserei!”
Freundschaft auf die offene Stirn,
auf die Wange Wohlgefallen,
selige Liebe auf den Mund.
Aufs geschlossene Aug' die Sehnsucht,
in die hohle Hand Verlangen,
Arm und Nacken die Begierde,
überall sonst hin Raserei!”
„Befriedigung, die ich von außen träumte,
kam nun von innen selber in mein Dach.
Das Leben rächt ja stets, was es versäumte:
Ich hole meineJugendjahre nach.”
kam nun von innen selber in mein Dach.
Das Leben rächt ja stets, was es versäumte:
Ich hole meine
Gedichte: Ruhe
„Das eben ist der Liebe Zaubermacht,
dass sie veredelt, was ihr Hauch berührt,
der Sonne ähnlich, deren goldner Strahl
Gewitterwolken selbst in Gold verwandeln.”
dass sie veredelt, was ihr Hauch berührt,
der Sonne ähnlich, deren goldner Strahl
Gewitterwolken selbst in Gold verwandeln.”
„Das sind die Starken,
die unterTränen lachen,
eigne Sorgen verbergen
und andre fröhlich machen.”
die unter
eigne Sorgen verbergen
und andre fröhlich machen.”
„Der Augenblick , wenn er die Wiege einer Zukunft ist, warum nicht auch das Grab einer Vergangenheit?”
Medea I
„Der Tüchtige sieht in jedem Soll ein Muss!”
„Der Verstand und die Fähigkeit, ihn zu gebrauchen, sind zwei verschiedene Gaben.”
„Der Mann bracht' es auf siebzig gar;
das heißt: Von seinem siebenten Jahr
hat all sein Wirken von Kind bis jetzt
nur eine Null ihm zugesetzt.”
das heißt: Von seinem siebenten Jahr
hat all sein Wirken von Kind bis jetzt
nur eine Null ihm zugesetzt.”
„Der Minister des Äußern kann sich nicht äußern; der Minister des Innern kann sich nicht erinnern; der Minister des Krieges ist nicht der des Sieges; nach dem Minister der Finanzen muss alles tanzen! Du sehr verachtet Bauernstand bist doch der beste in dem Land .”
„Der Ungebildete sieht überall nur Einzelnes, der Halbgebildete die Regel , der Gebildete die Ausnahme .”
„Der Weg der neuen Bildung geht von Humanität durch Nationalität zur Bestialität.”
Einfälle und Inschriften
„Die Weltgeschichte , die sich dünkt was Rechtes, ist die Zoologie des Menschengeschlechtes.”
„Die Irreligiösen sind religiöser als sie selbst wissen, und die Religiösen sind es weniger, als sie meinen.”
Aphorismen 1857
„Durchforscht den Boden, sucht und grabt,
bringt Wachstum auf Mechanik;
wenn ihr dann keine Blumen habt,
habt ihr doch eine Botanik.”
bringt Wachstum auf Mechanik;
wenn ihr dann keine Blumen habt,
habt ihr doch eine Botanik.”
Sprüche und Epigramme
„Ein Buch ist gar ein schönes Ding,
ein Gelehrter ist noch viel werter;
doch beide vereinigt wiegen gering,
das Ganze heißt: Buchgelehrter.”
ein Gelehrter ist noch viel werter;
doch beide vereinigt wiegen gering,
das Ganze heißt: Buchgelehrter.”
Sprüche und Epigramme
„Eine verlorene Schlacht lässt sich durch eine gewonnene wieder ersetzen, ein verfehltes Werk lässt sich verbessern, aber eines ist, das sich nicht mehr herstellen lässt, wenn es einmal abgewiesen worden ist: die Autorität .”
„Erträglich ist der Mensch als Einzelner, im Haufen steht die Tierwelt gar zu nah.”
„Für Menschen , nur durch Menschen wird der Mensch.”
„Gescheit gedacht und dumm gehandelt, so bin ich meine Tage durchs Leben gewandelt.”
„Goldmacher sind verrufen schier,
wie wohl ein jeder weiß,
doch bleiben zwei, die längst erprobt,
dieEhe und der Fleiß.
Der Fleiß macht Gold; nicht jeder trifft's,
man plagt sich früh und spat
und dankt zuletzt dem lieben Gott,
wenn man sein Auskomm hat.
Die Ehe ist viel besser dran,
sie braucht nicht Glück, nur Zeit,
nach fünfundzwanzig Jahren ist
sie silbern, so wie heut.
Noch fünfundzwanzig – ihr sollt sehn,
ich lad euch freundlich ein,
so wird sie – wie jetzt silbern nur –
so wird sie golden sein.
Wer Lieb und Treu im Herzen trägt
und wem sich Gleiches weiht,
für den ist, wie der Weltsturm braust,
noch heut die goldne Zeit.”
wie wohl ein jeder weiß,
doch bleiben zwei, die längst erprobt,
die
Der Fleiß macht Gold; nicht jeder trifft's,
man plagt sich früh und spat
und dankt zuletzt dem lieben Gott,
wenn man sein Auskomm hat.
Die Ehe ist viel besser dran,
sie braucht nicht Glück, nur Zeit,
nach fünfundzwanzig Jahren ist
sie silbern, so wie heut.
Noch fünfundzwanzig – ihr sollt sehn,
ich lad euch freundlich ein,
so wird sie – wie jetzt silbern nur –
so wird sie golden sein.
Wer Lieb und Treu im Herzen trägt
und wem sich Gleiches weiht,
für den ist, wie der Weltsturm braust,
noch heut die goldne Zeit.”
„Jeder Irrtum hat drei Stufen;
auf der ersten wird er ins Dasein gerufen,
auf der zweiten will man ihn nicht eingestehen,
auf der dritten macht nichts ihn ungeschehen.”
auf der ersten wird er ins Dasein gerufen,
auf der zweiten will man ihn nicht eingestehen,
auf der dritten macht nichts ihn ungeschehen.”
„Man kann den Charakter eines Menschen nie besser kennen lernen als an seinem Krankenbette, so wie die Gesinnungen während seines Rausches.”
„Man sage nicht, das Schwerste sei die Tat! Da hilft der Mut , der Augenblick, die Regung. Das Schwerste dieser Welt ist der Entschluss.”
„Moral ein Maulkorb für den Willen, Logik ein Steigriemen für den Geist .”
„Niemand ist so sehr in Gefahr , stumpf zu werden, wie der höchst Reizbare.”
„Oh schilt das goldne Jugendalter nicht! Der Kopf ist rasch, allein das Herz ist gut.”
„Ohne Ahnung vom Übersinnlichen wäre der Mensch allerdings ein Tier. Eine Überzeugung davon aber ist nur für den Toren möglich und nur für den Entarteten notwendig.”
Aphorismen 1820
„Schön bist du, doch gefährlich auch,
dem Schüler wie dem Meister,
entnervend weht dein Sommerhauch,
du Capua der Geister.”
dem Schüler wie dem Meister,
entnervend weht dein Sommerhauch,
du Capua der Geister.”
Abschied von Wien
„Sei mir gegrüßt, mein Österreich ,
du herrlich blühender Gottesgarten,
mit deinen Fluren Eden gleich,
mit deiner Berge ewgen Warten.”
du herrlich blühender Gottesgarten,
mit deinen Fluren Eden gleich,
mit deiner Berge ewgen Warten.”
„So vor fünfundzwanzig Jahren
standet ihr amTraualtar .
Und der Zukunft Tage waren
euch und andren noch nicht klar.
Aber heut im Freundeskreise
schaut ihr zurück auf eure Reise,
für das Ziel, das nicht mehr Schein,
stehen Kinder und Enkel ein.”
standet ihr am
Und der Zukunft Tage waren
euch und andren noch nicht klar.
Aber heut im Freundeskreise
schaut ihr zurück auf eure Reise,
für das Ziel, das nicht mehr Schein,
stehen Kinder und Enkel ein.”
„Und leben ist ja doch des Lebens höchstes Ziel!”
„Vertreib die Phantasie nicht aus der Poesie !
Sie lässt den Menschen nie
und flüchtet, stört ihr sie,
bis in die Nationalökonomie.”
Sie lässt den Menschen nie
und flüchtet, stört ihr sie,
bis in die Nationalökonomie.”
„Viel Übles hab' an Menschen ich bemerkt; das Schlimmste ist ein unversöhnlich Herz .”
„Von allen Tugenden die schwerste und seltenste ist die Gerechtigkeit. Man findet zehn Großmütige gegen einen Gerechten.”
„Was ist der Erde Glück ? – Ein Schatten. Was ist der Erde Ruhm? – Ein Traum!”
„Wenn das Auge nicht überzeugen kann, überredet auch der Mund nicht.”
„Wenn die Menschen von Gott reden, so kommen sie mir vor wie Lichtenbergs Kahlenberger Bauern, die, wenn ein Messer fehlt, dafür ein Stück Holz in die Scheide stecke, damit diese nicht leer sei.”
Studien zur Philosophie und Religion
„Wer sich ganz dem Dank entzieht, der erniedrigt den Beschenkten.”
„Werde, was du noch nicht bist,
bleibe, was du jetzt schon bist;
in diesem Bleiben und diesem Werden
liegt allesSchöne hier auf Erden.”
bleibe, was du jetzt schon bist;
in diesem Bleiben und diesem Werden
liegt alles
„Willst du dich öffentlich entkleiden, wie Phrynes Beispiel weist, so prüfe vorher dich bescheiden, wie schön du etwa seist.”
„Willst du mit den Kinderhänden
in desSchicksals Speichen greifen?
Seines Donnerwagens Lauf
hält kein sterblich Wesen auf.”
in des
Seines Donnerwagens Lauf
hält kein sterblich Wesen auf.”
Die Ahnfrau (1816)
„Wir sind gegen keine Fehler an anderen intoleranter, als welche die Karikatur unsrer eigenen sind.”
„Übrall ist Nacht ohne Liebe ,
übrall Tag, wo Liebe lacht;
wenn die Sonne fern auch bliebe,
Lieb ist Mond in sel'ger Nacht.”
übrall Tag, wo Liebe lacht;
wenn die Sonne fern auch bliebe,
Lieb ist Mond in sel'ger Nacht.”
„Ziert Bescheidenheit den Jüngling,
nicht verkenn er seinen Wert!”
nicht verkenn er seinen Wert!”
Graf in Ahnfrau 1
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