Christian Morgenstern deutscher Schriftsteller Geboren 6.5.1871 in München Gestorben 31.3.1914 in Meran (Italien) |
83 Zitate
„Glaube ist nur wahrer Glaube als von keinem anderen Gedanken entweihtes Gefühl Gottes.”
„Gott wäre etwas gar erbärmliches, wenn er sich in einem Menschenkopfe begreifen ließe.”
Stufen, Weltbild, Tagebuch eines Mystikers
„Humor ist äußerste Freiheit des Geistes.
Wahrer Humor ist immer souverän.”
Wahrer Humor ist immer souverän.”
„Phantasie ist ein Göttergeschenk, aber Mangel an Phantasie auch. Ich behaupte, ohne diesen Mangel würde die Menschheit den Mut zum Weiterexistieren längst verloren haben.”
„Vorsicht und Misstrauen sind gute Dinge, nur sind auch ihnen gegenüber Vorsicht und Misstrauen nötig.”
„Zitate sind Eis für jede Stimmung.”
„Alles ist von Wichtigkeit,
alles ist gar nicht so wichtig.
Nur die rechteSichtigkeit ,
und du wandelst richtig.”
alles ist gar nicht so wichtig.
Nur die rechte
und du wandelst richtig.”
„Da die Völker nur Lehrer für 600 Mark sich leisten können, bleiben sie so dumm , dass sie sich Kriege für 60 Milliarden leisten müssen.”
„Das Ich ist die Spitze eines Kegels, dessen Boden das All ist.”
„Das Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas.”
„Den seelischen Wert einer Frau erkennst du daran, wie sie zu altern versteht.”
„Der Ironiker ist meist nur ein beleidigter Pathetiker.”
„Der gesunde Mensch ist schön und sein Zustandekommen erstrebenswert. Aber es muss ein bisschen irgendwelcher Krankheit in ihn kommen, dass er auch geistig schön werde.”
„Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare.”
„Der Mann hat sein Ziel und das Weib seinen Sinn.”
„Der Mensch, das Individuum, ist Gottes Einfalt, ist einfältig gewordene Gottheit.”
Lebensweisheit-Ethisches
„Der Russe hat mehr Liebe zum Leben, wie es ist; der Deutsche mehr die zum Leben, wie es sein sollte, könnte, müsste.”
„Die Möwen sehen alle aus,
als ob sie Emma hießen,
sie tragen einen weißen Flaus
und sind mit Schrot zu schießen.”
als ob sie Emma hießen,
sie tragen einen weißen Flaus
und sind mit Schrot zu schießen.”
„Die Natur ist die große Ruhe gegenüber unserer Beweglichkeit. Darum wird sie der Mensch immer mehr lieben, je feiner und beweglicher er werden wird.”
Stufen: Natur
„Die Sonne grübelt nicht, warum sie scheine.
Sie scheint. Ihr Leben, Künstler, sei das deine!”
Sie scheint. Ihr Leben, Künstler, sei das deine!”
„Die Weltanschauungen mancher Menschen gleichen lächelnden Festungen.”
„Die beste Erziehungsmethode für ein Kind ist, ihm eine gute Mutter zu verschaffen.”
„Die meisten Menschen verdunsten einem wie ein Wassertropfen in der flachen Hand.”
„Die Menschenverachtung ist für den nachdenkenden Geist nur die erste Stufe zur Menschenliebe.”
„Die Sonne geht im Osten auf,
derOsterhas' beginnt den Lauf.
Um seinen Korb voll Eier sitzen
drei Häslein, die die Ohren spitzen.
Der Osterhas' bringt just ein Ei –
da fliegt ein Schmetterling herbei.
Dahinter strahlt das blaue Meer
mit Sandstrand vorne und umher.
Der Osterhas– ist eben fertig –
das Kurtchen auch schon gegenwärtig!
Nesthäkchen findet – eins, zwei, drei,
ein rot', ein blau', ein lila Ei.
Ein Ei in jedem Blumenkelche!
Seht, seht, selbst hier,
selbst dort sind welche!
Ermüdet leicht im Morgenschein
schlief Kurtchen auf der Wiese ein.
Die Glocken läuten bim, bam, baum
und Kurtchen lächelt zart im Traum.
Di di didl dum dei,
wir tanzen mit unsern Hasen
umfasst, zwei und zwei,
auf schönem, grünen Rasen.”
der
Um seinen Korb voll Eier sitzen
drei Häslein, die die Ohren spitzen.
Der Osterhas' bringt just ein Ei –
da fliegt ein Schmetterling herbei.
Dahinter strahlt das blaue Meer
mit Sandstrand vorne und umher.
Der Osterhas– ist eben fertig –
das Kurtchen auch schon gegenwärtig!
Nesthäkchen findet – eins, zwei, drei,
ein rot', ein blau', ein lila Ei.
Ein Ei in jedem Blumenkelche!
Seht, seht, selbst hier,
selbst dort sind welche!
Ermüdet leicht im Morgenschein
schlief Kurtchen auf der Wiese ein.
Die Glocken läuten bim, bam, baum
und Kurtchen lächelt zart im Traum.
Di di didl dum dei,
wir tanzen mit unsern Hasen
umfasst, zwei und zwei,
auf schönem, grünen Rasen.”
„Die Sterne lauter ganze Noten. Der Himmel die Partitur. Der Mensch das Instrument.”
„Die zur Wahrheit wandern, wandern allein.”
„Du magst dich drehn und wenden, wie du willst,
du wirst erkannt und das ist dein Gericht,
und wenn nur einer dich erkennt – genug.
So mancher sieht sich vor seinLeben lang,
verwischt die Spur, verschleiert Wort und Blick,
allein, du bist nur immer Einer, Mensch,
dein Kleines liegt nicht hier, dein Großes dort,
und wie sich's mischt – auch ohne, dass du's weißt,
so bist du und so wirst du einst erkannt.”
du wirst erkannt und das ist dein Gericht,
und wenn nur einer dich erkennt – genug.
So mancher sieht sich vor sein
verwischt die Spur, verschleiert Wort und Blick,
allein, du bist nur immer Einer, Mensch,
dein Kleines liegt nicht hier, dein Großes dort,
und wie sich's mischt – auch ohne, dass du's weißt,
so bist du und so wirst du einst erkannt.”
„Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse, auf dass er sich ein Opfer fasse.
Paul Schrimm erwidert prompt: "Pitschü!" und hat ihn drauf bis Montag früh.”
Paul Schrimm erwidert prompt: "Pitschü!" und hat ihn drauf bis Montag früh.”
„Einander kennen lernen heißt lernen, wie fremd man einander ist.”
„Eine der größten Unverfrorenheiten des Menschen ist, dies oder jenes Tier mit Emphase falsch zu nennen, als ob es ein noch falscheres Wesen gäbe in seinem Verhältnis zu andern Wesen als der Mensch.”
Stufen: Natur
„Eine Karikatur ist immer bloß einen Augenblick wahr.”
„Eine schwache Persönlichkeit wird manchmal eine stärkere Persönlichkeit werden können, als eine starke Persönlichkeit.”
„Einen Krieg beginnen, heißt nichts weiter, als einen Knoten zerhauen, statt ihn aufzulösen.”
„Enthusiasmus ist das schönste Wort der Erde.”
„Es gibt in Wahrheit kein letztes Verständnis ohne Liebe .”
„Es gibt kaum eine größere Enttäuschung, als wenn du mit einer recht großen Freude im Herzen zu gleichgültigen Menschen kommst.”
„Es gibt keine Seele , die nicht ihr Wattenmeer hätte, in dem zu Zeiten der Ebbe jedermann spazieren gehen kann.”
„Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.”
„Es gibt nur einen Fortschritt, nämlich den in der Liebe .”
„Es ist merkwürdig, dass ein mittelmäßiger Mensch
oft vollkommen recht haben kann,
und doch nichts damit durchsetzt.”
oft vollkommen recht haben kann,
und doch nichts damit durchsetzt.”
„Es ist mit der Weltenuhr wie mit der des Zimmers. Am Tage sieht man sie wohl, aber hört sie fast gar nicht. Des Nachts aber hört man sie gehen wie ein großes Herz .”
Stufen, Weltbild, Am Tor
„Es pfeift der Wind. Es stöhnt und gellt. Die Hunde heulen im Hofe. Er pfeift auf diese ganze Welt der große Philosophe.”
„Für mich gibt es nur ein Mittel, um die Achtung vor mir selbst nicht einzubüßen: fortwährende Kritik .”
„Genau betrachtet ist alles Gespräch nur Selbstgespräch.”
„Gib, gib und immer gib der Welt ,
und lass sie, was sie mag dir wiedergeben;
tu alles für, ewarte nichts vom Leben -
genug, gibt es sich selbst dir zum Entgelt.”
und lass sie, was sie mag dir wiedergeben;
tu alles für, ewarte nichts vom Leben -
genug, gibt es sich selbst dir zum Entgelt.”
„Ich möchte den Satz aufstellen: Kein wahrhaft freier Mensch kann krank sein.”
„Im Schachspiel offenbart sich durchaus, ob jemand Phantasie und Initiative hat oder nicht.”
„In vielen Fällen wäre der gerade Weg der kürzeste – zum Verderben.”
„Je ernster ein Kritiker seine Kritik nimmt, desto kritischer wird er seinen Ernst nehmen.”
„Jede Landschaft hat ihre eigene, besondere Seele .”
„Jeder Künstler tötet zehn folgende.”
„Jeder muss sich selbst austrinken wie einen Kelch .”
„Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte, durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann.”
„Lass die Moleküle rasen,
was sie auch zusammenknobeln!
Lass das Tüfteln, lass das Hobeln,
heilig halte die Ekstasen.”
was sie auch zusammenknobeln!
Lass das Tüfteln, lass das Hobeln,
heilig halte die Ekstasen.”
„Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas.”
„Leichtsinn und Geduld,
zweiweibliche Haupteigenschaften.”
zwei
„Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den andern, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”
„Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat,
sondern wo manverstanden wird.”
sondern wo man
„Nirgends kann das Leben so roh wirken,
wie konfrontiert mit edlerMusik .”
wie konfrontiert mit edler
„Nur in Versuchungen immer wieder fallend erheben wir uns.”
„Nur wer den Menschen liebt , wird ihn verstehen. Wer ihn verachtet, ihn nicht einmal sehen.”
„Oh Mensch, das Geld ist nur Chimäre.”
„Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.”
„Sei mit dir nie zufrieden, außer etwa episodisch, so dass deine Zufriedenheit nur dazu dient, dich zu neuer Unzufriedenheit zu stärken.”
„Sieh nicht, was andre tun,
der andern sind soviel
du kommst nur in ein Spiel,
das nimmermehr wird ruhn.
Geh einfachGottes Pfad,
lass nichts sonst Führer sein
dann gehst du recht und grad,
und gingst du ganz allein.”
der andern sind soviel
du kommst nur in ein Spiel,
das nimmermehr wird ruhn.
Geh einfach
lass nichts sonst Führer sein
dann gehst du recht und grad,
und gingst du ganz allein.”
„Takt erfordert vor allem Phantasie. Man muss viele Möglichkeiten der fremden Seele überschauen, viele Empfangsmöglichkeiten, und danach, was man geben kann, einrichten.”
„Und er kommt zu dem Ergebnis: "Nur ein Traum war das Erlebnis. Weil ", so schließt er messerscharf, "nicht sein kann, was nicht sein darf."”
„Unhemmbar rinnt und reißt der Strom der Zeit ,
in dem wir gleich verstreuten Blumen schwimmen,
unhemmbar braust und fegt der Sturm der Zeit,
wir riefen kaum, verweht sind unsere Stimmen.
Ein kurzer Augenaufschlag ist der Mensch,
den ewige Kraft auf ihre Werke tut;
ein Blinzeln – der Geschlechter lange Reihn,
ein Blick – des Erdballs Werden und Verglut.”
in dem wir gleich verstreuten Blumen schwimmen,
unhemmbar braust und fegt der Sturm der Zeit,
wir riefen kaum, verweht sind unsere Stimmen.
Ein kurzer Augenaufschlag ist der Mensch,
den ewige Kraft auf ihre Werke tut;
ein Blinzeln – der Geschlechter lange Reihn,
ein Blick – des Erdballs Werden und Verglut.”
„Vom höchsten Ordnungssinn ist nur ein Schritt zur Pedanterie.”
„Von hundert, die von "Menge " und "Herde " reden, gehören neunundneunzig selbst dazu.”
Lebensweisheit-Ethisches
„Was ist Religion ? Sich in alle Ewigkeit weiter und höher entwickeln zu wollen.”
Stufen, Weltbild, Am Tor
„Weil, so schließt er messerscharf,
nichts sein kann, was nicht sein darf.”
nichts sein kann, was nicht sein darf.”
Aus den "Galgenliedern"
„Wenn du kannst, so lasse ab vom Kleinen und suche das Große!”
„Wer das Ziel nicht kennt, wird den Weg nicht finden.”
„Wer die Welt nicht von Kind auf gewohnt wäre, müsste über ihr den Verstand verlieren. Das Wunder eines einzigen Baumes würde genügen, ihn zu vernichten.”
„Wer sich groß verfehlt, der hat auch große Quellen der Reinigung in sich.”
„Wer vom Ziel nicht weiß, kann den Weg nicht haben,
wird im selben Kreis all seinLeben traben,
kommt am Ende hin, wo er hergerückt,
hat der Menge Sinn nur noch mehr zerstückt.”
wird im selben Kreis all sein
kommt am Ende hin, wo er hergerückt,
hat der Menge Sinn nur noch mehr zerstückt.”
„Wir sind die geborenen Polizisten; was ist Klatsch andres als Unterhaltung von Polizisten ohne Exekutivgewalt!”
„Über den Wassern deiner Seele schwebt unaufhörlich ein dunkler Vogel: Unruhe!”
„Zugleich aus dem Leben gegriffen und zugleich typisch – das ist höchste Kunst .”
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