Georg Christoph Lichtenberg deutscher Physiker und Schriftsteller Geboren 1.7.1742 in Oberramstadt Gestorben 24.2.1799 in Göttingen |
127 Zitate
„"Es gilt kein Prophet in seinem Vaterland ". Es gilt aber der Pfennig nirgends mehr, als da er gemünzt ist.”
„Alles auf einmal tun zu wollen, zerstört alles auf einmal.”
„Bescheidenheit müsste die Tugend derer sein, denen die anderen Tugenden fehlen.”
„Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde.
Das heißt vermutlich:
Der Mensch schuf Gott nach dem seinigen.”
Das heißt vermutlich:
Der Mensch schuf Gott nach dem seinigen.”
„Irren ist auch insofern menschlich, als die wenig oder gar nicht irren.”
„Kluge Leute glauben zu machen, man sei, was man nicht ist, ist in den meisten Fällen schwerer, als wirklich zu werden, was man scheinen will.”
„Ordnung führt zu allen Tugenden. Was aber führt zur Ordnung?”
„Schwachheiten schaden uns nicht mehr, sobald wir sie erkennen.”
„Widerwärtigkeiten sind Pillen, die man schlucken muss und nicht kauen.”
„Zweifel muss nichts weiter sein als Wachsamkeit, sonst kann er gefährlich werden.”
„Zweifle an allem wenigstens einmal, und wäre es auch der Satz: Zwei mal zwei ist vier!”
„Ängstlich zu sinnen und zu denken, was man hätte tun können, ist das Übelste, was man tun kann.”
„Alle Menschen schieben auf und bereuen den Aufschub .”
„Alles reformiert sich: Musik war ehemals Lärm, Satire war Pasquill, und da, wo man heutzutage sagt: Erlauben Sie gütigst, schlug man einem von alters hinter die Ohren.”
Allerhand
„An nichts muss man mehr zweifeln als an Sätzen, die zur Mode geworden sind.”
„Bei den meisten Menschen gründet sich der Unglaube in einer Sache auf blinden Glauben in einer anderen.”
„Bei jedem Streit ziehe die Versöhnung selbst dem leichtesten Siege vor.”
„Das alte Fass ist ausgetrunken,
der Himmel steckt ein neues an.
Wie mancher ist vom Stuhl gesunken,
der nun nicht mit uns trinken kann.
Doch ihr, die ihr wie wir beim alten
mit so viel Ehren ausgehalten,
geschwind die alten Gläser leer
und setzt euch zu den neuen her!”
der Himmel steckt ein neues an.
Wie mancher ist vom Stuhl gesunken,
der nun nicht mit uns trinken kann.
Doch ihr, die ihr wie wir beim alten
mit so viel Ehren ausgehalten,
geschwind die alten Gläser leer
und setzt euch zu den neuen her!”
„Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein Katalog von verbotenen Büchern.”
„Das höchste, wozu sich ein schwacher Kopf von Erfahrung erheben kann, ist die Fertigkeit, die Schwächen besserer Menschen ausfindig zu machen.”
„Der Mann hatte soviel Verstand, dass er fast zu nichts mehr in der Welt zu gebrauchen war.”
„Der Mensch , der sich vielen Glückes und seiner Schwäche bewusst ist, wird abergläubisch, flüchtet zum Gebet.”
Beobachtung über den Menschen
„Der Stolz , eine edle Leidenschaft, ist nicht blind gegen eigene Fehler. Aber der Hochmut ist es.”
„Der Dank ist für kleine Seelen eine drückende Last, für edle Herzen ein Bedürfnis.”
„Der gerade Weg ist der kürzeste, aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.”
„Der Mensch ist verloren, der sich früh für ein Genie hält.”
„Der Mensch, der sich vielen Glückes und seiner Schwäche bewusst ist, wird abergläubig, flüchtet zum Gebet.”
„Der Pastor baut den Acker Gottes und der Arzt den Gottesacker.”
„Die Gesundheit sieht es lieber, wenn der Körper tanzt, als wenn er schreibt.”
„Die Leidenschaften machen die besten Beobachtungen und die elendsten Schlüsse.”
„Die Nation , die die meiste Spannkraft hatte, war auch allezeit die freieste und glücklichste.”
„Die Naturlehre ist, für mich wenigstens, eine Art Tilgungsfonds für die Religion, wenn die vorwitzige Vernunft Schulden macht.”
„Die Schwachheiten großer Leute bekannt zu machen ist eine Art von Pflicht; man richtet damit Tausende auf, ohne jenen zu schaden.”
„Die Wahrheit finden wollen ist ein Verdienst, wenn man auch auf dem Wege irrt.”
„Die Ausdrücke "Herz verschenken", "Gunst verschenken" sind poetische Blümchen. Kein Mädchen schenkt ihr Herz weg; sie verkauft es entweder für Geld oder Ehre oder vertauscht es gegen ein anderes, wobei sie Vorteil hat oder doch zu haben glaubt.”
„Die Briefe eines klugen Mannes enthalten immer den Charakter der Leute, an die er schreibt.”
„Die Bücher, die zu keiner Zeit jemand ganz versteht, selbst der Autor nicht, sind diejenigen, die zu allen Zeiten am gierigsten gelesen werden.”
„Die Erschütterung der Luft wird erst Schall , wo ein Ohr ist.”
„Die gefährlichsten Unwahrheiten sind die Wahrheiten , mäßig entstellt.”
„Die geschnitzten Heiligen haben in der Welt
mehr ausgerichtet als die lebendigen.”
mehr ausgerichtet als die lebendigen.”
„Die großen Begebenheiten in der Welt werden nicht gemacht, sondern finden sich ein.”
Verm. Schriften 2: Bemerkungen 8: Literar. Bemerkungen
„Die Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten.”
„Die meisten Poeten kommen erst nach ihrem Tode zur Welt.”
„Die meisten Menschen leben mehr nach der Mode als nach der Vernunft.”
„Die Menschen denken über die Vorfälle des Lebens nicht so verschieden, wie sie darüber sprechen.”
„Die Menschen sind in ihren Anlagen alle gleich. Nur die Verhältnisse machen den Unterschied .”
„Die Natur hat die Frauenzimmer so geschaffen, dass sie nicht nach Prinzipien, sondern nach Empfindung handeln sollen.”
„Die unterhaltendste Fläche auf der Erde für uns
ist die des menschlichenGesichtes .”
ist die des menschlichen
„Ein Schriftsteller , der zu seiner Verewigung eine Bildsäule nötig hat, ist auch dieser nicht wert.”
„Ein Starker weiß mit seiner Kraft hauszuhalten. Nur der Schwache will über seine Kraft hinaus wirken.”
„Ein gutes Gedächtnis ist eine gute Gabe Gottes, vergessen können ist oft eine noch bessere Gabe.”
„Ein Lehrer auf Schulen und Universitäten kann keine Individuen erziehen. Er erzieht bloß Gattungen.”
„Ein Mensch ohne Glauben: Ich weiß nicht, was mit einem solchen zu machen ist. Ein großer Wagen ohne Joch, ein kleiner Wagen ohne Kummet, wie kann man den voranbringen?”
Moralische Bemerkungen
„Eine völlige Gleichheit der Menschen lässt sich gar nicht denken.”
„Er war einer von denen, die alles besser machen wollen, als man es verlangt. Dieses ist eine abscheuliche Eigenschaft an einem Bedienten.”
„Es erleichtert die Korrespondenz, wenn man weiß, dass der Korrespondent eine schöne Frau hat.”
„Es gibt Leute, die meinen, alles wäre vernünftig, was man mit einem ernsthaften Gesicht tut.”
„Es gibt Leute, die nicht eher hören , als bis man ihnen die Ohren abschneidet.”
„Es gibt Schwärmer ohne Fähigkeit .
Das sind die wirklich gefährlichen Leute.”
Das sind die wirklich gefährlichen Leute.”
„Es ist ein großer Verlust für den Menschen, wenn er die Überzeugung von einem weisen, die Welt lenkenden Wesen verloren hat.”
„Es ist eine alte Regel:
Ein Unverschämter kann bescheiden aussehen,
wenn er will, aber keinBescheidener unverschämt.”
Ein Unverschämter kann bescheiden aussehen,
wenn er will, aber kein
„Es ist immer besser, dass ein Amt geringer ist als die Fähigkeiten .”
„Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird. Aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden.”
„Es ist wirklich nichts abscheulicher, als wenn Strafgerichte anlaufen, nachdem man schon lange angefangen hat, sich zu bessern.”
„Es sollte uns nachdenklich machen, dass im Deutschen 'einen anführen ' sowviel bedeutet wie 'einen betrügen'.”
„Gelegenheit macht nicht Diebe allein, sie macht auch große Männer .”
„Gerade das Gegenteil tun ist auch eine Nachahmung .”
„Heftiger Ehrgeiz und Misstrauen habe ich noch allemal beisammen gesehen.”
„Ich bin überzeugt, man liebt sich nicht bloß in andern, sondern hasst sich auch in andern.”
„Ich glaube nicht, dass die so genannten frommen Leute gut sind, weil sei fromm sind, sondern fromm, weil sie gut sind.”
Rameaus Neffe
„Ich glaube, dass die meisten Menschen besser von andern gekannt werden, als sie sich selbst kennen.”
„Ich hab' mir's zur Regel gemacht, dass mich die aufgehende Sonne nie im Bett finden soll, solange ich gesund bin.”
„Ich habe durch mein ganzes Leben gefunden, dass sich der Charakter eines Menschen aus nichts so sicher erkennen lässt als aus einem Scherz, den er übeln immt.”
„Ich habe immer gefunden, die so genannten schlechten Leute gewinnen , wenn man sie genauer kennen lernt, und die guten verlieren .”
„Ich habe sehr häufig gefunden, dass gemeine Leute, die nicht rauchten an Orten, wo das Rauchen gewöhnlich ist, immer sehr gute und tätige Menschen waren.”
„Ich möchte was darum geben, genau zu wissen, für wen eigentlich die Taten getan worden sind, von denen man öffentlich sagt, sie wären für das Vaterland getan worden.”
„Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.”
„Im Deutschen reimt sich Geld auf Welt. Es ist kaum möglich, dass es einen vernünftigeren Reim gebe.”
„In jedem Menschen ist etwas von allen Menschen.”
„In jedes Menschen Charakter sitzt etwas, das sich nicht brechen lässt: Das Knochengebäude des Charakters.”
Beobachtungen über den Menschen 1
„Ist es nicht sonderbar, dass die Menschen so gerne für die Religion fechten und so ungern nach ihren Vorschriften leben?”
„Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm , wenn andere ihn begehen.”
„Kirchtürme: umgekehrte Trichter, das Gebet in den Himmel zu leiten.”
„Leute, die sehr viel gelesen haben, machen selten große Entdeckungen .”
„Man ist gewöhnlich immer desto weniger republikanisch gesinnt, je höher der Rang ist, den man selbst in der Welt bekleidet.”
„Man liebt sich nicht nur in andern,
sondern hasst sich auch in andern.”
sondern hasst sich auch in andern.”
Beobachtungen über den Menschen. Bemerkungen 4
„Man muss keinem Menschen trauen, der bei seinen Versicherungen die Hand aufs Herz legt.”
„Man sollte sich nicht schlafen legen, ohne sagen zu können, dass man an dem Tage etwas gelernt hätte.”
„Mancher unserer sehr mittelmäßigen Gelehrten hätte ein größerer Mann werden können, wenn er nicht so viel gelesen hätte.”
„Mehr als das Gold hat das Blei in der Welt verändert. Und mehr als das Blei in der Flinte das im Setzkasten.”
„Mit den Sinngedichten ist es wie mit den Erfindungen überhaupt: Die besten sind immer diejenigen, bei denen man sich ärgert, den Gedanken nicht selbst gehabt zu haben.”
„Nichts kann mehr zur Seelenruhe beitragen, als wenn man gar keine Meinung hat.”
„Nichts macht schneller alt als der immer vorschwebende Gedanke, dass man älter wird.”
Nachtrag zu den Nachrichten und Bemerkungen über sich selbst
„Nur der Betrug entehrt, der Irrtum nie.”
Auffrischung eines veralt. Gemäldes
„Reisen, mein Lieber, macht mich gesund . Ich bin nie gesünder, als wenn mich das Posthorn weckt.”
„Ruhm und Ruhe sind Dinge, die nicht zusammen wohnen können.”
„Scharfsinn ist ein Vergrößerungsglas, Witz ein Verkleinerungsglas.”
„So sagt man, jemand bekleidet ein Amt , wenn er von dem Amt bekleidet wird.”
„Um andrer Leute Fehler zu sehen, verwandeln manche Menschen ihre Augen in Mikroskope.”
„Unternimm nie etwas, wozu du nicht das Herz hast, dir den Segen des Himmels zu erbitten!”
„Verminderung der Bedürfnisse sollte wohl das sein, was man der Jugend durchaus einzuschärfen und wozu man sie zu stärken suchen müsste. Je weniger Bedürfnisse, desto glücklicher , ist eine alte, aber sehr verkannte Wahrheit.”
Verm. Schriften 2: Bem. verm. Inh. 6: Pädagog. Bem.
„Viele Menschen sehen die Tugend mehr im Bereuen der Fehler als im Vermeiden.”
„Viele Spötter meinen, reich an Geist zu sein, und sind nur arm an Takt.”
„Vieles Lesen macht stolz und pedantisch, viel sehen macht weise, vernünftig und nützlich.”
„Vom Wahrsagen lässt sich wohl leben in der Welt, aber nicht vom Wahrheit sagen.”
„Von dem Ruhm der berühmtesten Menschen gehört immer etwas der Blödsinnigkeit der Bewunderer zu.”
„Was bin ich? Was soll ich tun? Was kann ich glauben und hoffen? Hierauf reduziert sich alles in der Philosophie .”
„Was nützt aller Sonnenaufgang , wenn wir nicht aufstehen”
„Wenn deine Gegenwart makellos ist, so untersucht man deine Vergangenheit .”
„Wenn die Menschen sagen, sie wollen nichts geschenkt haben, so ist es gemeiniglich ein Zeichen , dass sie etwas geschenkt haben wollen.”
„Wenn ein Affe hineinschaut (in den Spiegel), kann kein Apostel heraussehen.”
Über Physiognomik wider die Physiognomen
„Wenn eine Betschwester einen Betbruder heiratet, so gibt das nicht immer ein betendes Ehepaar .”
„Wenn ich doch Kanäle in meinem Kopfe ziehen könnte, um den inländischen Handel zwischen meinem Gedankenvorrate zu befördern!”
„Wenn jemand alle glücklichen Einfälle seines Lebens sammelte, so würde ein gutes Werk daraus werden. Jedermann ist wenigstens des Jahres einmal ein Genie.”
„Wenn jemand etwas sehr gerne tut, so hat er fast immer etwas in der Sache , was die Sache selbst nicht ist.”
„Wenn Werther seinen Homer wirklich verstanden hat, so kann er sicherlich der Geck nicht gewesen sein, den Goethe aus ihm macht.”
„Wer eine alte Tante zu beerben gedenkt, der mache ja keine Satiren auf Frauenzimmer über fünfzig, aber desto derbere auf alle unter vierzig.”
„Wer in sich selbst verliebt ist, hat wenigstens bei seiner Liebe den Vorteil, dass er nicht viel Nebenbuhler erhalten wird.”
„Wer nichts als Chemie versteht, versteht auch die nicht recht.”
„Wer sich selbst recht kennt, kann sehr bald alle anderen Menschen kennen lernen.”
„Wie glücklich viele Menschen wären, wenn sie sich genauso wenig um die Angelegenheiten anderer bekümmerten wie um ihre eigenen!”
„Wie glücklich würde mancher leben, wenn er sich um anderer Leute Sachen so wenig bekümmerte als um seine eigenen.”
Verm. Schriften 2, 4: Beobachtungen über den Menschen
„Wie sich körperlich viele für krank halten, ohne es zu sein, so halten umgekehrt geistig sich viele für gesund , die es nicht sind.”
„Wir irren allesamt, nur jeder irret anders.”
„Wir leben in einer Welt, worin ein Narr viele Narren, aber ein weiser Mann nur wenige Weise macht.”
„Wo Mäßigung ein Fehler ist, da ist Gleichgültigkeit ein Verbrechen.”
„Wovon das Herz nicht voll ist, davon geht der Mund über, habe ich öfters wahr gefunden als den entgegengesetzten Satz.”
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