Eduard Mörike deutscher Schriftsteller Geboren 8.9.1804 in Ludwigsburg Gestorben 4.6.1875 in Stuttgart |
16 Zitate
„Frühling lässt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte
süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
wollen balde kommen
horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!”
wieder flattern durch die Lüfte
süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
wollen balde kommen
horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!”
„Bei jeder Wendung deiner Lebensbahn ,
auch wenn sie Glück verheißend sich erweitert
und du verlierst, um Größres zu gewinnen:
Betroffen stehst du plötzlich still, den Blick
gedankenvoll auf das Vergangne heftend;
die Wehmut lehnt an deine Schulter sich
und wiederholt in deine Seele dir,
wie lieblich alles war, und dass es nun
damit vorbei auf immer sei, auf immer!
Ja, liebes Kind, und dir sei unverhohlen:
Was vor dir liegt von künftgem Jugendglück,
die Spanne misst es einer Mädchenhand.
Doch also ward des Lebens Ordnung uns
gesetzt von Gott: Den schreckt sie nimmermehr,
der einmal recht in seinem Geist gefasst,
was unser Dasein soll. Du freue dich
gehabter Freude; andre Freuden folgen,
den Ernst begleitend; dieser aber sei
der Kern und sei die Mitte deines Glücks!”
auch wenn sie Glück verheißend sich erweitert
und du verlierst, um Größres zu gewinnen:
Betroffen stehst du plötzlich still, den Blick
gedankenvoll auf das Vergangne heftend;
die Wehmut lehnt an deine Schulter sich
und wiederholt in deine Seele dir,
wie lieblich alles war, und dass es nun
damit vorbei auf immer sei, auf immer!
Ja, liebes Kind, und dir sei unverhohlen:
Was vor dir liegt von künftgem Jugendglück,
die Spanne misst es einer Mädchenhand.
Doch also ward des Lebens Ordnung uns
gesetzt von Gott: Den schreckt sie nimmermehr,
der einmal recht in seinem Geist gefasst,
was unser Dasein soll. Du freue dich
gehabter Freude; andre Freuden folgen,
den Ernst begleitend; dieser aber sei
der Kern und sei die Mitte deines Glücks!”
„Besser dünkt ja allen, was vergangen ist.”
„Die Sophisten und die Pfaffen
stritten sich mit viel Geschrei:
Was hat Gott zuerst erschaffen,
Wohl die Henne? Wohl dasEi ?
Wäre das so schwer zu lösen?
Erstlich ward das Ei erdacht:
doch weil noch kein Huhn gewesen,
Schatz, so hat's der Has' gebracht. ”
stritten sich mit viel Geschrei:
Was hat Gott zuerst erschaffen,
Wohl die Henne? Wohl das
Wäre das so schwer zu lösen?
Erstlich ward das Ei erdacht:
doch weil noch kein Huhn gewesen,
Schatz, so hat's der Has' gebracht. ”
„Hier, unterm Blick prophetischer Sterne,
weih' ich diesHochzeitsfest voraus:
Tief schaut die Muße in die Ferne
des bräutlichen Geschicks hinaus.
Wie golden wirkt die neue Schwelle
des Lebens jedem jungen Paar!
Doch weiß man, dass nicht stets so helle
der Mittag wie der Morgen war.
Heut' aber seh' ich schöne Tage
blühn in gedrängter Sternensaat,
entschieden liegt schon auf der Waage,
was dieses Paar vom Schicksal hat.
Hast, Liebchen, du der Jugend Blüte,
Anmut und Liebenswürdigkeit,
all deines Herzens laut're Güte
kühn deinem Einzigen geweiht;
lässt du der Heimat Friedensauen,
so manch ein lang gewohntes Glück,
um dir den eigenen Herd zu bauen,
halb wehmutsvoll, halb froh zurück:
Getrost! So darf ich laut es zeugen,
ein würdig' Herz hast du gewählt;
selbst böser Neid bekennt mit Schweigen,
dass nichts zu deinem Glücke fehlt.
Denn Heiterkeit und holde Sitte,
wie Sommerluft, durchweh'n dein Haus,
und goldbeschuht, mit leisem Tritte,
geh'n Segensengel ein und aus.”
weih' ich dies
Tief schaut die Muße in die Ferne
des bräutlichen Geschicks hinaus.
Wie golden wirkt die neue Schwelle
des Lebens jedem jungen Paar!
Doch weiß man, dass nicht stets so helle
der Mittag wie der Morgen war.
Heut' aber seh' ich schöne Tage
blühn in gedrängter Sternensaat,
entschieden liegt schon auf der Waage,
was dieses Paar vom Schicksal hat.
Hast, Liebchen, du der Jugend Blüte,
Anmut und Liebenswürdigkeit,
all deines Herzens laut're Güte
kühn deinem Einzigen geweiht;
lässt du der Heimat Friedensauen,
so manch ein lang gewohntes Glück,
um dir den eigenen Herd zu bauen,
halb wehmutsvoll, halb froh zurück:
Getrost! So darf ich laut es zeugen,
ein würdig' Herz hast du gewählt;
selbst böser Neid bekennt mit Schweigen,
dass nichts zu deinem Glücke fehlt.
Denn Heiterkeit und holde Sitte,
wie Sommerluft, durchweh'n dein Haus,
und goldbeschuht, mit leisem Tritte,
geh'n Segensengel ein und aus.”
„Ich bin meiner Mutter einzig Kind ,
und weil die andern ausgeblieben sind,
was weiß ich wie viel, die sechs oder sieben,
ist eben alles an mir hängen blieben;
ich hab müssen die Liebe, die Treue, die Güte
für ein ganz halb Dutzend allein aufessen,
ich wills mein Lebtag nicht vergessen.
Es hätte mir aber noch wohl mögen frommen,
hätt ich nur auch Schläg für Sechse bekommen.”
und weil die andern ausgeblieben sind,
was weiß ich wie viel, die sechs oder sieben,
ist eben alles an mir hängen blieben;
ich hab müssen die Liebe, die Treue, die Güte
für ein ganz halb Dutzend allein aufessen,
ich wills mein Lebtag nicht vergessen.
Es hätte mir aber noch wohl mögen frommen,
hätt ich nur auch Schläg für Sechse bekommen.”
„In ihm sei's begonnen,
der Monde und Sonnen
an blauen Gezelten
des Himmels bewegt.
Du Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr , dir in die Hände
sei Anfang und Ende
sei alles gelegt!”
der Monde und Sonnen
an blauen Gezelten
des Himmels bewegt.
Du Vater, du rate!
Lenke du und wende!
sei Anfang und Ende
sei alles gelegt!”
„Kann auch ein Mensch des andern auf der Erde ganz, wie er möchte, sein? In langer Nacht bedacht' ich mir's und musste sagen, nein!”
„Lebe wohl! – du fühlest nicht,
was es heißt, dies Wort derSchmerzen ,
mit getrostem Angesicht
sagtest du's und leichtem Herzen.
Lebe wohl! – Ach, tausendmal
hab ich mir es vorgesprochen,
und, in nimmersatter Qual,
mir das Herz damit gebrochen!”
was es heißt, dies Wort der
mit getrostem Angesicht
sagtest du's und leichtem Herzen.
Lebe wohl! – Ach, tausendmal
hab ich mir es vorgesprochen,
und, in nimmersatter Qual,
mir das Herz damit gebrochen!”
„Man sagt, an solchen Tagen sei es Pflicht,
sich selber einen Spiegel vorzuhalten:
Ich bring ihn dir; verschmäh dies Blümchen nicht!
Es soll dir deinen eignen Wert entfalten.
Sieh der bescheidenen Reseda Blüte.
Ein Bild der Menschenfreundlichkeit,
die ohne Prunk, voll innerer Herzensgüte,
den Wohlgeruch der tät'gen Liebe streut.”
sich selber einen Spiegel vorzuhalten:
Ich bring ihn dir; verschmäh dies Blümchen nicht!
Es soll dir deinen eignen Wert entfalten.
Sieh der bescheidenen Reseda Blüte.
Ein Bild der Menschenfreundlichkeit,
die ohne Prunk, voll innerer Herzensgüte,
den Wohlgeruch der tät'gen Liebe streut.”
„Nicht lange will ich meine Wünsche wählen,
bescheiden wünsch' ich zweierlei:
Noch fünfzig solcher Tage sollst du zählen,
und alle Mal sei ich dabei!”
bescheiden wünsch' ich zweierlei:
Noch fünfzig solcher Tage sollst du zählen,
und alle Mal sei ich dabei!”
„So ist die Lieb ! So ist die Lieb!
Mit Küssen nicht zu stillen:
Wer ist der Tor und will ein Sieb
mit eitel Wasser füllen?
Und schöpfst du an die tausend Jahr,
und küssest ewig, ewig gar,
du tust ihr nie zu Willen.
Die Lieb, die Lieb hat alle Stund
neu wunderlich Gelüsten;
wir bissen uns die Lippen wund,
da wir uns heute küssten.
Das Mädchen hielt in guter Ruh,
wie's Lämmlein unterm Messer;
Ihr Auge bat: "Nur immer zu!
Je weher, desto besser!!
So ist die Lieb! Und war auch so,
wie lang es Liebe gibt,
und anders war Herr Salomo,
der Weise, nicht verliebt.”
Mit Küssen nicht zu stillen:
Wer ist der Tor und will ein Sieb
mit eitel Wasser füllen?
Und schöpfst du an die tausend Jahr,
und küssest ewig, ewig gar,
du tust ihr nie zu Willen.
Die Lieb, die Lieb hat alle Stund
neu wunderlich Gelüsten;
wir bissen uns die Lippen wund,
da wir uns heute küssten.
Das Mädchen hielt in guter Ruh,
wie's Lämmlein unterm Messer;
Ihr Auge bat: "Nur immer zu!
Je weher, desto besser!!
So ist die Lieb! Und war auch so,
wie lang es Liebe gibt,
und anders war Herr Salomo,
der Weise, nicht verliebt.”
„Wie heimlicherweise
einEngelein leise
mit rosigen Füßen
die Erde betritt,
so nahte der Morgen.
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
ein heilig Willkommen,
ein heilig Willkommen,
Herz, jauchze du mit!
In ihm sei's begonnen,
der Monde und Sonnen
an blauen Gezelten
des Himmels bewegt.
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
sei Anfang und Ende,
sei alles gelegt!”
ein
mit rosigen Füßen
die Erde betritt,
so nahte der Morgen.
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
ein heilig Willkommen,
ein heilig Willkommen,
Herz, jauchze du mit!
In ihm sei's begonnen,
der Monde und Sonnen
an blauen Gezelten
des Himmels bewegt.
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
sei Anfang und Ende,
sei alles gelegt!”
„Wollest mit Freuden,
und wollest mit Leiden
mich nicht überschütten!
Doch in der Mitten
liegt holdes Bescheiden.”
und wollest mit Leiden
mich nicht überschütten!
Doch in der Mitten
liegt holdes Bescheiden.”
Gebet
„Zu fünfzigen fehlt nur noch eins:
In Gottes Namen immer weiter!
Nur mutig, nur gesund und heiter!
Dein Glück, dein Leben ist auch meins.”
In Gottes Namen immer weiter!
Nur mutig, nur gesund und heiter!
Dein Glück, dein Leben ist auch meins.”
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